Alex Amann | Markus Orsini-Rosenberg | Janne Schipper
Finden
Eröffnung: Donnerstag, 20. November 2025 – 19 Uhr
Im Kabinett: Surprise, Surprise! Kunst schenken.
Die Kärntner Künstler Alex Amann und Markus Orsini-Rosenberg verbindet nicht nur die jahrzehntelange intensive Beschäftigung mit Ölmalerei, sondern auch eine ebenso lange Freundschaft und künstlerischer Austausch. Für die letzte Ausstellung des Jahres finden sie sich mit Janne Schipper, einer aufstrebenden, bereits ausgezeichnete und aus Holland stammenden Bildhauerin in der GALERIE3 Klagenfurt ein. Mit Farbe, Licht und Form bietet ein Ausstellungsbesuch Sinnliches und macht Lust aufs Innenhalten in der sonst oft turbulenten Vorweihnachtszeit.
Alex Amann ist wohlbekannt für seine stimmungsvollen Stillleben, die sich durch das Spiel von Licht und Schatten, satte Farben sowie eine große Ruhe und Sanftheit auszeichnen. Es geht dem Maler dabei nicht darum, das Motiv abzubilden, sondern den Moment, in dem es wahrgenommen wird, die Faszination dafür, auf die Leinwand zu Bannen. Der Künstler, der zwischen Paris und Nötsch im Gailtal pendelt, sucht für die Ausstellung auch neue Zugänge zur wilden einheimischen Landschaft und stellt sie barocken Parkanlagen, gezähmter Natur gegenüber. Auch bei dieser im Plain Air entstehenden Malerei geht es um das Wiederfinden und Festhalten des Momentes, in dem die Landschaft etwas in uns auslöst.
Markus Orsini-Rosenberg sucht und findet sich selbst im Vibrieren der Pflanzen, in den Schichten der Malerei, im Violett der Natur. Auch er beginnt seine Bilder Plain Air, also in der Natur, draußen. Dabei vergehen viele Stunden, Tage und Wochen, manchmal Monate, bis ein Bild für ihn gelingt. Der Prozess des sich Einlassens, Verweilens, Dranbleibens steht vorerst im Vordergrund. Flaches, Chaos, Zartes treffen aufeinander und der Maler findet einen eigenen Blick, der das Motiv erst in Abstraktion auflöst, schlussendlich aber wieder zusammenführt: Flirren, das in der Gesamtheit zur Ruhe wird.
Finden kann für Janne Schipper ein poetischer Akt, das Ergebnis von Fragen, kritischer Reflexion, einer gezielten Suche oder des Aufbruchs sein. Man kann etwas finden, das man gesucht hat, oder suchend nichts finden – oder etwas entdecken, von dem man gar nicht wusste, dass es existiert. Auch diese zufälligen Entdeckungen, die zum Finden gehören, betrachtet sie als Teil ihrer künstlerischen Praxis. Dafür schreibt sie kleine poetische Fragmente auf, die sich oft in Skulpturen und Bilder verwandeln – manchmal so sehr, dass ihre ursprüngliche Quelle kaum noch erkennbar ist. Dabei ist es ihr wichtig Verletzlichkeit einzubeziehen: „Unsicherheit ist nicht nur im Entstehungsprozess von Kunst präsent, sondern auch im Akt des Betrachtens“.
In der Begegnung mit den Werken von Alex Amann, Markus Orsini-Rosenberg und Janne Schipper öffnet sich ein Raum des Suchens und Findens. Alle drei Künstler:innen eint das genaue Hinschauen, das Wahrnehmen und Transformieren des Gefundenen in ihre jeweils eigene Bildsprache – sei es ein Schattenwurf, ein Farbspiel der Natur oder ein vorerst banales Detail im Augenwinkel. Es liegt dann im Auge der Betrachtenden, zu entdecken, was einst gesehen war, bevor es in Farbe oder Stein verwandelt wurde. Wer sich auf das Sehen einlässt, taucht ein in die Landschaften von Alex Amann, in das Flirren der Natur bei Markus Orsini-Rosenberg, oder spürt die Fragilität in den Skulpturen von Janne Schipper. Wer will findet dann mehr als Abbilder, sondern das, was nie ganz offensichtlich war.
21. November 2025 – 17. Januar 2026