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Die Galerie3 präsentiert Maria Legat!
Stand: H2
Maria Legat stellt in ihren unverkennbaren zarten und doch so lautstarken großformatigen Malereien Normen, Stereotypen und Hierarchien infrage und jongliert, mit Kohle und Pinsel gerüstet, komplexe gesellschaftliche Themen. In ihren neuesten Werken schafft Legat durch Faltungen des großformatigen Leinens eine „Rahmung“, oder vielmehr eine Art Portal, Tor oder Bühne – einen angedeuteten Raum, in den die Malerin uns einlädt. „Ein privates Eintreten“ in ihre Bildwelten möchte Legat damit ermöglichen. Die „Rahmung“ soll nicht der herkömmlichen Aufwertung von Kunst in der „gelernten Form“ dienen, sondern vielmehr die Grenzziehung des Bildes betonen, den Bildraum zum Erfahrungsraum machen und die „Rahmung“ in den Schaffensprozess direkt einbinden.
„Mich interessiert im Moment nicht so sehr das szenische an meinen Bildern – ich will weiter, bis neuer Raum oder intensive Bewegung entsteht“, so die Künstlerin. Legats Bilder entstehen intuitiv, ohne vorhergehende Skizzen. Je feiner und detaillierter die unmittelbare Zeichnung mit Kohle auf Leinen wird, desto unbeweglicher wird das Bild, erklärt sie, „aber diese Festlegung kann wiederum bedeuten, dass viel geplanter Raum entsteht“. Die Geschwindigkeit der Zeichnung, ein gröberer Strich biete dafür wiederum mehr Dynamik, so die Malerin.
Wie immer provoziere Maria Legat, die sich selbst in einer Entwicklung zu immer mehr Abstraktion sieht, auch inhaltlich sehr zeitgenössische Auseinandersetzungen: Auf einer Arbeit, die kompositorisch als Altarbild anmuten könnte, tummeln sich hybride zentaurenähnliche Fußballspielende, die vielgeschlechtlich gelesen werden können und brechen die „Dualität von Stärke und Anmut“ auf. Ein Sinnbild für eine Auseinandersetzung mit den Machtstrukturen nicht nur im Sport? Anderswo balancieren Figuren auf einer Art Wippe oder Sprungbrett in schwindelnden Höhen. Zeitlos und zeitgenössisch zugleich sind Legats große Malereien, sie wirken unmittelbar und sie wirken nach.
Maria Legat (*1980), die im ländlichen Kärnten aufwuchs und früh die Leidenschaft für Kunst entdeckte, studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Ashley Hans Scheirl »Kontextuelle Malerei« sowie bei Daniel Richter den »Erweiterter malerischen Raum« und schloss preisgekrönt ab. Ihre eigensinnigen großformatigen Malereien nehmen einen speziellen Platz in der zeitgenössischen österreichischen Kunst – und mittlerweile auch darüber hinaus – ein und sind in zahlreichen öffentlichen, wie privaten Sammlungen vertreten.
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Maria Legat questions norms, stereotypes and hierarchies in her unmistakably delicate and yet so vociferous large-format paintings and juggles complex social themes, armed with charcoal and brush. In her latest works, Legat uses folds in the large-format canvases to create a „framing“, or rather a kind of portal, gate or stage – an implied space into which the painter invites us. Legat wants to enable a „private entry“ into her pictorial worlds. The „framing“ is not intended to serve the conventional valorization of art in the „learned form“, but rather to emphasize the boundaries of the picture, turn the pictorial space into a space of experience and integrate the „framing“ directly into the artistic process.
„I‘m not so interested in the narrative aspect of my pictures at the moment – I want to continue until new space or intense movement emerges,“ says the artist. Legat‘s paintings are created intuitively, without prior sketches. The finer and more detailed the immediate drawing with charcoal on linen becomes, the more immobile the picture, she explains, „but this determination can in turn mean that a lot of planned space is created“. The speed of the drawing, a coarser stroke, in turn offers more dynamism, says the painter.
As always, Maria Legat, who sees herself in a development towards more and more abstraction, also provokes very contemporary debates in terms of content: In a work that could appear to be an altarpiece in terms of composition, hybrid centaur-like footballers cavort around, which can be read as multi-gendered and break up the „duality of strength and grace“. A symbol of confrontation with power structures not only in sport? Elsewhere, figures balance on a kind of seesaw or springboard at dizzying heights. Legat‘s large paintings are both timeless and contemporary, they have an immediate and lasting effect.
Maria Legat (*1980), who grew up in Carinthia and discovered her passion for art at an early age, studied „Contextual Painting“ with Ashley Hans Scheirl and the „Expanded Painterly Space“ with Daniel Richter at the Academy of Fine Arts in Vienna, graduating with a prize-winning diploma work. Her idiosyncratic large-format paintings occupy a special place in contemporary Austrian art and increasingly beyond. Her work is represented in numerous public and private collections.
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Eröffnung: Donnerstag, 14. März 2024 (nur auf Einladung)
Preview (12 – 17 Uhr) & Vernissage (17 – 24 Uhr)
Messetage & Öffnungszeiten
15. bis 17. März 2024
Fr & Sa: 11-19 Uhr | So 11-18 Uhr