Maria Legat erhält den Anerkennungspreis für Bildende Kunst

Maria Legat erhält am 4. November 2022 den Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich für Bildende Kunst.

 

Wir gratulieren sehr herzlich!
Hat man Maria Legats die großformatigen Malereien auf Leinen einmal zu Gesicht bekommen, so bleiben Sie in Erinnerung. Ihre Bildsprache ist einzigartig, durchdringend und radikal. Sie verlangt den Betrachtenden nicht mehr und nicht weniger ab, als sich auf ihre großen Werke einzulassen.

Keine Scheu zeigt Legat vor konfliktgeladenen Themen: Widerspruch und Widerstand selbst sind zentrales Motiv und Antrieb ihrer Arbeit. Voll von Ambivalenzen, Referenzen und vielschichtigen Bedeutungsebenen ist Maria Legats Malerei. Oft schein sie besser vergleichbar mit kunsthistorischen Gemälden, in denen jede Handbewegung eine Bedeutung trägt oder gar mit Literatur als mit anderer zeitgenössischer Malerei.

Quantität ist für Maria Legat kein Maß der Dinge, denn nur wenige aber dafür meist großformatige Arbeiten verlassen ihr Atelier in Niederösterreich jedes Jahr. Das Atelier der in Kärnten geborenen und aufgewachsenen Künstlerin ist für Sie ein Ort der existentiellen Einsamkeit für ihr Œvre; ein Ort besonderer Zeitwahrnehmung. Hier erlegt sie sich selbst eine spezielle Art der Präsenz aber auch Distanz zum Alltag auf. Dieser Zustand entrückt sie zugleich von der Welt und bringt sie ihr auch näher und ermöglicht zugleich zu sehen, was vor aber auch nach den Dingen steht, so Legat. Dabei beginnt der künstlerische Akt nicht erst mit dem Ansetzten des Kohlestiftes auf die Leinwand, dem ersten Strich voraus ergeht ein langes Ringen mit kompositorischen Überlegungen aber auch ein Verdichten von Gelesenen, Gedanken und Emotionen. „Malen heißt für mich entscheiden,“ so die Künstlerin.
 
Legat arbeitet immer ohne Skizzen und direkt auf Leinen. Den Anfang macht die Linie, die Kohle – wie das Leinen, ein aus der Natur stammendes Material. Zuletzt kommen die Farben, mit rohen Pigmenten als Basis ergibt sich ihre ganz eigene Palette, meist am Leinen gemischt, die keine Korrektur erlaubt. Ihre Werke durchlaufen somit einen intensiv intimen Prozess. Ein Bild ist gelungen, wenn dieser aufreibende Prozess sich in der Ausstellung fortsetzt, indem das Werk wiederum bei den Betrachtenden Intensives auslöst, so Legat.

 

Aktuell ist ein über sechs Meter breites Werk der Künstlerin in der Ausstellung „Rendezvous mit der Sammlung. Kunst von 1960 bis heute“ in der Landesgalerie Niederösterreich in Krems zu sehen. 

 

Maria Legat ist ebenfalls in der aktuellen Ausstellung im Unteren Belvedere vertreten: „GROW – Der Baum in der Kunst“ wurde Ende September eröffnet und läuft noch bis 8. Jänner 2023 im Belvedere Wien.

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