Sylvia Manfreda
>Andere Künstler:innen<
Mit Werken von Kiki Kogelnik, Cornelius Kolig, Peter Krawagna, Suse Krawagna, Maria Lassnig, Maria Legat, Constantin Luser, Mara Mattuschka, Hermann Nitsch, Valentin Oman, Margot Pilz, Arnulf Rainer, Hans Schabus, Hans Staudacher, Elisabeth Wedenig
Im Lichthof:
Alice von Alten
Eröffnung: Freitag, 16. Juni 2023 – 19 Uhr
Die beiden Künstlerinnen sind anwesend
Lesung von Anna Baar: Donnerstag, 6. Juli 2023 – 19 Uhr
Saison-Finale, langer offener Donnerstag: 24. August 2023 – 14 bis 22 Uhr
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Öffnungszeiten bis zum 8. Juli:Mi – Fr 10:30 – 12:30 & 15:00 – 18:00, Sa 10:30 – 12:30 Uhr
Sommeröffnungszeiten 9. Juli – 30. August 2023:Samstag 10:30 – 13:30 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung
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Expressiv, intensiv und dynamisch sind die Bilder von Sylvia Manfreda (*1971), die sich seit vielen Jahren beinahe tagtäglich der Malerei widmet. Als Inspiration für ihre ungewöhnlichen Porträts dienten ihr bisher oft Bildbände der Kunstgeschichte. Auf die Sommerausstellung in der Galerie3 hat sie mehr als zwei Jahre hingearbeitet und diesmal Künstlerkolleg:innen porträtiert und diese auch auf ihre ganz eigene Art verwandelt.
Von Maria Lassnig bis Maria Legat und von Hans Staudacher bis Hans Schabus hat sich Sylvia Manfreda in die Gegenwart der Kunstgeschichte vorgearbeitet. Aber auch Kärntner Literat:innen, Ingeborg Bachmann, Christine Lavant, Maja Haderlap und Anna Baar hat die Künstlerin mit Buntstift und ihrem ganz eigenem Stil porträtiert oder vielleicht besser gesagt transformiert. Fotos aus dem Internet dienten ihr diesmal als Vorlage für ihre Werke, die Zeichnung und Malerei zugleich sind. Mitreißend und manchmal auch irritierend sind die Ergebnisse dieses künstlerischen Prozesses.
Sylvia Manfredas Malereien mit Buntstift weisen eine enorme Dichte auf und zeugen auch bei genauerer Betrachtung von einem kräftigen Umgang mit der Farbe, der den Blättern beinahe Haptik verleiht. Die eindringliche Auseinandersetzung mit dem Bildinhalt führt zu starken Verzerrungen im Bild, das Dargestellte wird verändert und emanzipiert sich dadurch von seinem Vorbild. Das Titelbild der Einladung zeigt das erste Selbstporträt der Künstlerin – auch das zeugt von dieser Verselbstständigung und einem Emanzipationsprozess, in dem sie sich selbst in die österreichische Kunstgeschichte einschreibt.
Viele der von Sylvia Manfreda porträtierten Künstler:innen tragen selbst ein Werk zur Ausstellung bei: so sind neue Arbeiten von Suse und Peter Krawagna und Mara Mattuschka ebenso Teil der Ausstellung, wie je ein Bild Hans Staudacher, Valentin Oman, Margot Pilz, Elisabeth Wedenig und ein Objekt von Cornelius Kolig. Auch Druckgrafik von Maria Lassnig, Arnulf Rainer, Hermann Nitsch und Kiki Kogelnig ist zu sehen. Maria Legat, Constantin Luser und Hans Schabus haben größere Werke zu dieser humorvollen und abwechslungsreichen Ausstellung beigetragen. Es gibt viel zu sehen!
Sylvia Manfreda wurde 1971 in Lienz geboren und ist dort seit 1995 in der Kunstwerkstatt tätig. Bei ihren Arbeiten, die oft als „Art Brut“ etikettiert werden, handelt es sich um ein autodidaktisches Werk, dass sich mühelos in den Kanon der zeitgenössischen Kunst einreiht. 1997 war sie im Rahmen des Projektes Multiple Autorenschaft (von und mit Christine & Irene Hohenbüchler) bei der Dokumenta X in Kassel vertreten. Die Galerie3 vertritt die Künstlerin seit einigen Jahren und präsentierte ihre Arbeiten bereits auf Messen und Ausstellungen in Wien und Kärnten. 2023 bekommt Manfreda ihre erste große Personale in der Galerie3, bei der ihre Malerei durch die Beigabe ihrer Vorbilder kommentiert wird.Im Lichthof:
Alice von Alten
>Skizzen für eine Windsbraut<
Alice von Altens Installationen sind immer ortsspezifisch. Für ihre aktuelle Ausstellung im Lichthof der Galerie3 orientierte sich die Künstlerin an dem Titel der parallelen Ausstellung >Andere Künstler:innen< und lässt sich von Literatur, konkret vom gleichnamigen Gedichtband „Skizzen für eine Windsbraut“ von Wolfgang M. Siegmund inspirieren, der am Wörthersee lebt. Fragmente aus Landschaft und Natur überlappen sich in den neuen Arbeiten zu abstrakten Kompositionen. Die transparenten Folien, die als Malgrund dienen, erlauben Durchblicke auf darunter liegende Schichten, übereinander gehängt ergeben sie zarte, fragile Bilder. Den Anstoß zum Experimentieren auf transparentem Malgrund gab die Dichtkunst von W. M. Siegmund. Das Buch erzählt von der Flüchtigkeit einer Sommerliebe in Kärnten am Wörthersee.
Dem Vorbild entsprechend, trägt die Installation den Titel >Skizzen für eine Windsbraut< und bezieht sich mit dem Sujet der Windsbraut ebenfalls auf die Kunstgeschichte – vor allem denken wir hier an Alma Mahler-Werfel, welche teilweise selbst mit ihrem Mann, dem Komponisten Gustav Mahler, in der Villa Mahler in Maiernegg am Wörthersee gelebt hat. Die Illusion, das Unbeständige, das Flüchtige finden wir auch in der Landschaft. Als Schauplatz der Gedichte ist sie Träger von Erinnerung und Sehnsucht.
Alice von Alten studierte Landschaftsdesign und Ortsbezogene Kunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien. In ihrer künstlerischen Arbeit befasst sie sich mit Landschafts- und Naturwahrnehmung, welche immer mit der Auseinandersetzung mit dem Selbst verknüpft ist.
Ausstellungsdauer:17. Juni – 30. August 2023