Landschaften sind Bezugspunkt als auch Kulisse für seine künstlerischen Interventionen und Inszenierungen. Sowohl der romantische Topos als auch der konzeptuelle Zugang treffen in dieser Auseinandersetzung in ihrer Widersprüchlichkeit aufeinander und führen zu Bildkompositionen, die den Blick auf eine sich ständig verändernde und im Wandel begriffene Oberflächenstruktur unseres Planeten richtet. Die Interventionen stehen (stellvertretend für ein permanentes Einwirken des Menschen auf die Natur) für ein individuelles, subjektives Handeln eines einzelnen Körpers als Akteur in der Landschaft bzw Natur und besprechen relevante Fragen von Raum, Territorium und dessen indentifikatorischer Aneignung.
„Mit Plastikfolien, Zeltstangen, Schnüren, seiner Kamera und Proviant bepackt machte er sich auf den Weg. Auf seinen Fußmärschen fühlte er sich wie ein Entdeckungsreisender auf der Suche nach Landschaften, die noch nicht katalogisiert, kartografiert, abgebildet oder beschrieben waren. Doch was er vorfand, waren Landschaften, die er bereits kannte, die sich ihm in ihrer Vollkommenheit präsentierten und ein ungeahntes Gefühl der Unordnung hinterließen. Trotz, oder vielleicht aber auch wegen ihrer Schönheit, drängte sich ihm immer wieder die Frage nach dem Nutzen dieser Landschaften auf, denn vom reinen Betrachten blieb ihm nur ein melancholischer Nachgeschmack. Er versuchte, Leerstellen mit anderen Leerstellen zu füllen und dadurch eine Ordnung zu finden. Er wusste, er musste schnell sein, denn sobald der Wind nachließ und sich nur mehr durch eine schwache Brise bemerkbar machte, würden Schwärme von Mücken kommen, die sich in Nase, Mund und Ohren, ja, sogar in die Augen einnisten und ihn durch ihr Auftreten in Massen in den Wahnsinn oder schlichtweg in die Flucht treiben würden. Und Nebel waberte über dem Wasser, wie auf der Unterseite eines Traumes.“(Text: www.markusguschelbauer.com/about)
Markus Guschelbauer wurde 1974 in Friesach geboren. Er studierte Fotografie an der Universität für angewandte Kunst Wien und ist seit 2009 als freischaffender Künstler tätig. Er war unter anderem in den Niederlanden, den USA oder Kanada als artist in residence tätig. Er erhielt das BMUKK Atelierstipendium London (2012) und den Förderungspreis für elektronische Medien, Film und Fotografie des Landes Kärnten (2011). Seine Arbeit ist national und international ausgestellt.