PAYER GABRIEL gehören zu den besten ZeichnerInnen des Landes und laut einer 2021 erschienen Publikation sogar weltweit. Die internationale Ausstellungsbiographie des Duos sowie die Liste an Kunstpreisen und Förderstipendien ist lang. Sie gehen enzyklopädisch, nicht aber chronologisch, an ihre Objekte und aktuelle Geschehnisse heran und interessieren sich für die Vielseitigkeit der Dinge.
In unterschiedlichen Werkserien und Objekten gehen die Künstler:innen der Frage nach, was Wissen für die Kunst bedeutet und welche Rolle Bilder in der Produktion und Vermittlung von Wissen spielen. Sie sehen die aktuell exponentielle Entwicklung von Wissen aber auch mit einer wachsenden Wissenschaftsskepsis einhergehen. Diese Skepsis werde durch die mediale Verbreitung von Unwissen begünstigt. Auch darüber reflektieren PAYER GABRIEL, indem sie Unwissbarem seinen Raum geben. Denn es sei das Unwissbare, das jene Sogwirkung erzeugt, die sowohl in den Wissenschaften als auch in den Künsten einen gestalterischen Prozess in Gang zu setzen imstande ist.
Die Zeichnung fand sowohl in den Wissenschaften als auch den Künsten seit jeher Anwendung als epistemisches Denkinstrument und ist für PAYER GABRIEL das primäre Medium, um diese beiden Sphären zusammenzudenken. Seit vielen Jahren widmen sie sich vor allem in großformatigen Zeichnungen und unterschiedlichen Techniken immer wieder dem Stillleben, in der Erfahrung, dass diese den Menschen aussparende Darstellungsform eine Bandbreite an zeitgenössisch-brisanten Themen posthumaner Natur vielfältig bearbeitbar und zugänglich macht. Diese Stillleben verstehen sie als Teil einer Versuchsreihe, in der sie dieses Genre als kulturell eingeschriebene Repräsentationsform immer wieder anders auszuloten versuchen.
EN
In various series of works and objects, the artists explore the question of what knowledge means for art and what role images play in the production and communication of knowledge. However, they also see the current exponential development of knowledge as being accompanied by a growing scepticism towards science. This scepticism is favoured by the dissemination of ignorance through the media. PAYER GABRIEL also reflect on this by giving space to the unknowable. For it is the unknowable that creates the pull that is capable of setting a creative process in motion in both the sciences and the arts.
Drawing has always been used in both the sciences and the arts as an epistemic instrument of thought and for PAYER GABRIEL it is the primary medium for bringing these two spheres together. For many years, they have repeatedly devoted themselves to still lifes, especially in large-format drawings and various techniques, in the experience that this form of representation, which omits the human being, makes a range of contemporary and controversial themes of a post-human nature accessible in a variety of ways. They see these still lifes as part of a series of experiments in which they repeatedly try to explore this genre as a culturally inscribed form of representation in a different way.