Die Beschäftigung mit der materiellen und kulturellen Nutzung natürlicher Räume und deren Gestaltung ist ein wiederkehrendes Motiv in der Arbeit von Rojo & Kreß. Sie verhandeln Konflikte, wie den zwischen Stadt und Land, gespeist durch romantische Verklärungen und der Exotisierung von Kulturen, sowie gesellschaftliche Fragestellungen. Rojo & Kreß bedienen sich einer spielerischen, scheinbar harmlosen Sprache und weben dennoch eine komplexe Erzählung in ihr Werk.
Alle ihre Installationen entstehen aus einer Zeichnung oder einer gemalten Skizze, die durch die digitale Visualisierung in ein Modell verfeinert und übersetzt wird, bis die endgültige Form erreicht ist. Die Extrusion des Bildes, das durch die Anhäufung von Schichten allmählich an Volumen gewinnt, indem es von der digitalen Welt in die Welt der Dinge hin- und herbewegt wird, dient einem Prozess, der gespeist von verschiedenen Eindrücken, Gesprächen, Intuitionen und Referenzen, in kurzen und intensiven Produktionsperioden entsteht. Eine Art Code-Crunching.
Esperanza Rojo Bravo (*1989 Chile) und Lennart Kreß (*1995 Deutschland) arbeiten seit 2017 ausschließlich als Künstler:innenduo Rojo & Kreß. Der Name des Duos vereint zwei Nachnamen aus nahen, aber unterschiedlichen Kulturkreisen. Er klingt daher ein wenig wie die Namen der alten Handelsunternehmen des 19. Jahrhunderts. In dieser expansiven Periode nationalimperialistischer Projekte machten die Fortschritte der zweiten industriellen Revolution eine Erkundung und Ausbeutung abgelegener geografischer Gebiete möglich, die davor für eine Kolonisierung unzugänglich waren. Rojo & Kreß studieren Bildende Kunst bei Christian Macketanz an der HfBK Dresden und sind Träger:innen des Sächsischen Landesstipendiums. Das junge Duo stellt bereits international aus und lebt und arbeitet in Berlin.
The preoccupation with the material and cultural utilisation of natural spaces and their design is a recurring motif in the work of Rojo & Kreß. They deal with conflicts, such as that between town and country, fuelled by romantic transfiguration and the exoticisation of cultures, as well as social issues. Rojo & Kreß use a playful, seemingly harmless language and yet weave a complex narrative into their work.
All their installations originate from a drawing or a painted sketch, which is refined and translated into a model through digital visualisation until the final form is achieved. The extrusion of the image, which gradually gains volume through the accumulation of layers by moving back and forth from the digital world to the world of things, serves a process that is fuelled by various impressions, conversations, intuitions and references, in short and intensive production periods. A kind of code-crunching.
Esperanza Rojo Bravo (*1989 Chile) and Lennart Kreß (*1995 Germany) have been working exclusively as the artist duo Rojo & Kreß since 2017. The duo’s name combines two surnames from close but different cultural backgrounds. It therefore sounds a little like the names of the old trading companies of the 19th century. During this expansive period of national imperialist projects, the advances of the second industrial revolution made it possible to explore and exploit remote geographical areas that were previously inaccessible for colonisation. Rojo & Kreß study fine arts under Christian Macketanz at the HfBK Dresden and are recipients of the Saxon State Scholarship. The young duo has already exhibited internationally and lives and works in Berlin.